Netzagentur: Ausbau der Stromleitungen stockt

25.11.2011 von

Der dringend nötige Ausbau des Stromnetzes in Deutschland kommt nur stockend voran. Das geht aus dem Monitoringbericht der Bundesnetzagentur hervor, der heute veröffentlichten wurde. Die Hälfte der 24 als besonders dringlich eingestuften Ausbauprojekte ist verzögert. Der Zeitverzug liege zwischen einem und vier Jahren. Die Stromnetze seien „am Rand der Belastbarkeit angekommen".

Die wachsende Nutzung erneuerbarer Energien erfordert einen Ausbau der Stromnetze in Deutschland. Beispielsweise muss der in Windparks an Nord- und Ostseeküste erzeugte Strom ins Binnenland geleitet werden, teils über weite Entfernungen zu den verbrauchshungrigen Industrieregionen und Ballungsgebieten. Dazu kommt die Abschaltung von Atomkraftwerken, die ebenfalls teilweise längere Transportwege für Elektrizität zur Folge hat.

„Der Netzausbau wird das zentrale Thema der nächsten Jahre sein. Die Energiewende kann nur gelingen, wenn der Ausbau der Netze mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien Schritt hält", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth.

Die gegenwärtige Situation sei „zwar noch beherrschbar und lässt sich als stabil und sicher bezeichnen". Allerdings müssten die Netzbetreiber immer häufiger in den Systembetrieb eingreifen, sagte Kurth.

Regierung und Parlament haben deshalb im Jahr 2009 das Energieleitungs-Ausbaugesetz erlassen. Doch selbst die 24 danach als vordringlich ausgewiesenen Ausbauten von Überlandstrecken laufen nur schleppend. Von 1.807 Kilometern neu zu errichtender Trassen seien etwa 214 Kilometer bislang fertiggestellt, heißt es in dem Bericht.
(dapd /rd,sm/hs /3) 

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