BEE: EU-Kommission unterschätzt Potenzial erneuerbarer Energien
Nach Analyse des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) unterschätzt die gestern veröffentlichte „EU-Energy Roadmap 2050“ deutlich das Potenzial erneuerbarer Energien und berechnet deren Kosten im Vergleich zu fossilen Energien zu hoch.
„Die Roadmap missachtet nicht nur die kostensenkenden Effekte der erneuerbaren Energien, auch die Annahmen für die Kostenentwicklung der konventionellen Energieträger sind viel zu optimistisch“, kritisierte BEE-Präsident Dietmar Schütz den neuen Fahrplan. Darüber hinaus würden in dem Szenario mit dem größten Anteil regenerativer Energien unverhältnismäßig hohe Kosten für Infrastrukturmaßnahmen angenommen.
„Dabei kann gerade ein dezentraler Ausbau der Erneuerbaren zu einer Reduktion des Ausbaubedarfs im Übertragungsnetz beitragen“, sagt Schütz. Immerhin räume die EU-Kommission der vollständigen Umsetzung der aktuellen Erneuerbaren-Energien-Richtlinie höchste Priorität ein. Auch erkenne die EU-Kommission an, dass ein EU-Energiebinnenmarkt nur durch eine Änderung der bisherigen Marktregeln zu erreichen ist.
Jedoch dürfe die Frage nicht lauten, wie erneuerbare Energien optimal in den bestehenden Markt integriert werden können. „Der Fokus muss eindeutig auf einer ernsthaften Transformation des bestehenden Energiesystems liegen“, fordert Schütz. Denn der heutige Markt sei noch in der Logik fossiler und atomarer Energien konzipiert und daher für eine auf erneuerbaren Energien ausgerichtete Energieversorgung nicht geeignet.