Braunkohle gehört zu den Gewinnern des Atomausstiegs
Die als Klimakiller beschimpfte Braunkohle gehört zu den größten Gewinnern des Atomausstiegs. Allein RWE Power werde in diesem Jahr voraussichtlich 67 Terawattstunden Braunkohlestrom produzieren, zwei Terawattstunden mehr als im Vorjahr. Eine Terawattstunde entspricht einer Million Megawattstunden.
Die wegen ihres hohen CO2-Ausstoßes von Umweltschützern bekämpften Braunkohlekraftwerke profitieren damit von der Lücke, die durch die Abschaltung der deutschen Altreaktoren entstanden ist. Der Hintergrund: Braunkohlekraftwerke sind in der Produktion deutlich günstiger als Steinkohle und Gas und werden deshalb nun verstärkt eingesetzt.
Der Chef des führenden deutschen Kraftwerksbetreibers RWE Power, Johannes Lambertz, sagte am Freitag, die Braunkohle sei der einzige Energieträger, dessen Verbrauch in den ersten neun Monaten dieses Jahres gestiegen sei.
Die RWE-Kraftwerkstochter ist zurzeit darum bemüht, ihre Braunkohle-kraftwerke besser auf die Zeit nach der Energiewende einzustellen. So sollen die Kraftwerke künftig durch eine Reihe von Nachbesserungsmaßnahmen deutlich schneller herauf- und heruntergefahren werden können, um besser auf das rasch wechselnde Aufkommen von Wind- und Sonnenenergie reagieren zu können.
(dapd.djn/re/pon /3)