Netzagentur: Netzentgelte kein Grund für Strompreiserhöhungen
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, sieht in den erhöhten Netzentgelten keinen Grund für überzogene Strompreiserhöhungen seitens der Stromanbieter, da diese keinen Bestand haben werden.
Kurth bezieht sich damit auf die baldige Verabschiedung des neuen Gesetzes durch den Bundestag, durch das die Bundes-netzagentur bei der Genehmigung der Netzentgelte den Produktivitätsfortschritt der Netzbetreiber berücksichtigen könne.
Durch Inkrafttreten des neuen Gesetzes würden die Netzentgelte weniger stark steigen und damit als Grund für Erhöhungen wieder wegfallen, sagte Kurth der „Wirtschaftswoche“. Die zu erwartenden Entlastungen für die Verbraucher durch das neue Gesetz übersteigen nach Kurths Angaben die Milliardengrenze.
Kurth kritisierte zudem, dass die Verbraucher übermäßig von Strompreiserhöhungen betroffen sind, ohne dass die Bundesnetzagentur wirkungsvoll eingreifen könne. Wohingegen der von der Bundesnetzagentur beeinflussbare Teil des Strompreises - die Netzentgelte - seit 2006 von 7,30 Cent um rund 20 Prozent auf 5,75 Cent pro Kilowattstunde gesunken seien, habe sich die Kostenposition Energiebeschaffung und Vertrieb inklusive Marge um gut 80 Prozent erhöht und damit schon nahezu verdoppelt.