Umweltverbände klagen gegen Steinkohlekraftwerk Brunsbüttel
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Landesverband Schleswig-Holstein des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) haben gestern beim Oberverwaltungsgericht Schleswig-Holstein Klage gegen den Genehmigungs-bescheid für das geplante Kohlekraft in Brunsbüttel eingereicht.
Mit der Klage greifen die Umweltorganisationen die immissionsschutzrechtliche Grundlage für Europas größtes Steinkohlekraftwerk mit einer Kapazität von 1.820 Megawatt der kommunalen Beteiligungsgesellschaft SüdWestStrom (SWS) an.
„Neue Steinkohleblöcke belasten nicht nur die Anwohner, das Klima und die Natur über 40 oder 50 Jahre. Sie können angesichts des rasanten Ausbaus der erneuerbaren Energien und der deshalb schrumpfenden Auslastung konventioneller Kraftwerke auch nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden", so DUH-Bundesgeschäfts-führer Rainer Baake.
Er erinnerte daran, dass auch die Bundesnetzagentur inzwischen damit rechnet, dass der Anteil der erneuerbaren Energien in den nächsten 10 Jahren auf 40 bis 50 Prozent steigen wird und diese in den Netzen „Vorfahrt" hätten. Investitionen in neue Steinkohlekraftwerke seien auch nach Einschätzung der Netzagentur heute nicht mehr attraktiv.