Solarenergie vom Dach: Landwirtschaft hat noch Potenzial
Die Erzeugung von erneuerbarer Energie steht häufig in Konkurrenz zum Anbau von Nahrungsmitteln. Und das nicht nur, wenn Biosprit aus Raps oder Biogas aus Mais erzeugt werden, sondern auch, wenn große Flächen mit Photovoltaik-Anlagen „versiegelt" werden.
Um dies zu verhindern, gibt es für Freiflächenanlagen auf Ackerflächen seit 2010 keine Einspeisevergütung mehr. Aber noch immer liegt ein riesiges Flächenpotenzial brach und ungenutzt: nämlich die Dächer landwirtschaftlicher Betriebe. Scheunen, Ställe, Maschinenhallen oder Reitanlagen bieten große Chancen für die Energiegewinnung mit Solarzellen.
Die Verpachtung dieser Flächen zur Stromerzeugung kann eine zusätzliche Einnahmequelle sein, wenn mehr Strom erzeugt wird, als der Landwirt selbst verbraucht. Voraussetzung ist, dass das Dach noch mindestens so lange haltbar ist wie die Gewährleistungsfrist für die Solarzellen - also in der Regel 25 Jahre.
Außerdem muss das Dach asbestfrei sein und statisch dem zusätzlichen Gewicht standhalten. Ab welcher Quadratmeter- zahl eine Anlage in der betreffenden Region sinnvoll ist, sollte ein Fachmann vor Ort begutachten und entscheiden. Faustregel: Je besser die Ausrichtung des Gebäudes zur Sonne, je optimaler der Neigungswinkel, je weniger Luftverschmutzung und je geringer die Entfernung zur Einspeisung ins öffentliche Stromnetz, desto wirtschaftlicher lässt sich die Anlage betreiben.