Offshore-Windpark "Bard 1" wird zum Milliardengrab
Für die HypoVereinsbank (HVB) entwickelt sich der Offshore-Windpark „Bard 1" zum Milliardengrab.
Wie das Wirtschaftsmagazin „Capital“ berichtet, hat die Unicredit-Tochter die Risikovorsorge für drohende Verluste aus dem sich verzögernden Projekt um knapp 70 Prozent auf 710 Millionen Euro aufgestockt. Bereits im August 2011 hatte die Bank eine zusätzliche Kreditlinie von 860 Millionen Euro gewährt.
Bankintern werden die Kosten des in der Nordsee 100 Kilometer vor Borkum liegenden Offshore-Windparks „Bard 1“ inzwischen auf 2,9 Milliarden Euro geschätzt. Diese werden zunächst komplett von der HVB getragen, da die Bank der einzige Finanzierer des Projekts ist. Der mögliche Verkaufserlös, wenn der Offshore-Windpark fertig gebaut ist, beläuft sich Brancheninsidern zufolge auf weniger als zwei Milliarden Euro.
Der 2009 gestartete Bau des Offshore-Windparks „Bard 1“ mit 80 Windrädern und 400 Megawatt Leistung liegt wegen technischer Schwierigkeiten mehr als zwei Jahre hinter dem Zeitplan zurück. Bislang sind in dem Offshore-Windpark, der 2011 ans Netz hätte gehen sollen, erst 19 Turbinen installiert. Die HVB hatte 2007 den Kredit für das Projekt zugesagt, ohne dass es Eigenkapitalgeber gab. Die Stadtwerke, die eigentlich einsteigen wollten, haben die Verträge nie unterschrieben.