Stromengpass: Deutschland muss Reservekraftwerke hochfahren

09.02.2012 von

Erstmals seit der Abschaltung der Atomkraftwerke musste in Deutschland der 220 Megawatt starke Block 3 des Großkraftwerks Mannheim hochgefahren werden, um die Nachfrage nach Strom zu befriedigen. 

Das Steinkohle-Kraftwerk, das Deutschland als sogenannte Kaltreserve dient, lief gestern von sieben bis 17 Uhr, wie die „Financial Times Deutschland“ berichtet. 

Allerdings wurden während dieser Zeit auch rund 3.000 Megawatt der deutschen Stromerzeugung für Frankreich zur Verfügung gestellt. In Frankreich heizen große Teile der Bevölkerung mit Strom, so dass das Land trotz seiner Atomkraftwerke die Nachfrage nicht befriedigen konnte.

Die Kaltreserve, die aus einigen bis zu 45 Jahre alten Öl- und Kohlekraftwerken in Deutschland und Österreich besteht, wurde eingerichtet, um auf Stromengpässe in Folge des Atomausstiegs vorbereitet zu sein. Die österreichischen Reservekraftwerke waren am Mittwoch bereits zum zweiten Mal seit dem 9. Dezember letzten Jahres am Netz. In Österreich wurde mit 500 Megawatt etwa die Hälfte der zur Verfügung stehenden Kapazität abgerufen, sagte eine Sprecherin des Netzbetreibers Tennet laut Zeitungsbericht. 

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