Nur jeder fünfte Ökostrom-Befürworter bezieht auch Ökostrom
Obwohl die Mehrheit der Verbraucher die Investitionen ihres Stromanbieters in erneuerbare Energien und die Energiewende als wichtig bewertet, beziehen nur zwanzig Prozent tatsächlich Ökostrom. Zu diesem Ergebnis kommt die gestern in Berlin vorgestellte Studie „Potenziale für Ökostrom in Deutschland“, die das Consulting-Unternehmen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) im Auftrag des Energieversorgers Entega erstellt hat.
Demnach sind für die Mehrheit der befragten Verbraucher die ökologischen Merkmale ihres Stromproduktes relevant. Von größter Bedeutung dabei ist, dass der eigene Energieversorger selbst in den Ausbau erneuerbarer Energien investiert (83 Prozent der Verbraucher beurteilen dies als wichtig oder sehr wichtig).
„Der Großteil der Verbraucher misst der Senkung von CO2-Emissionen und den Investitionen in Erneuerbare große Bedeutung bei, statt allein auf Preisaspekte zu achten“, kommentiert Cordelia Müller, Geschäftsführerin der Entega Privatkunden GmbH & Co. KG, die Studienergebnisse.
Es zeigt sich aber auch eine deutliche Diskrepanz zwischen dem theoretischen Bewusstsein und der eigentlichen Umsetzung. Von allen Befragten, die Handlungsbedarf bei der Senkung von CO2-Emmissionen sehen, sind nur 20 Prozent tatsächlich Ökostromkunden. Zudem ist es den Konsumenten wichtiger, dass ihr Versorger in erneuerbare Energien investiert, als dass sie selbst Strom beziehen, der ausschließlich aus regenerativen Quellen gewonnen wird.