Vor wenigen Tagen gab es in Deutschland massive Probleme mit dem Stromnetz. Um die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten, mussten die Reservekraftwerke in Deutschland und Österreich einspringen. Verantwortlich für diese Situation war aber offenbar nicht das fehlende Stromangebot, sondern Stromhändler, die auf billgen Strom aus der Notreserve spekulierten. Das berichtet die „Frankfurter Rundschau“.
Als Notreserve dient die sogenannte Regelleistung. Der Preis der Regelleistung ist weitgehend festgelegt und in normalen Zeiten teurer als Börsenstrom. Doch angesichts des Ausnahmezustands war er zeitweise viel billiger als Börsenstrom. Das hat offenbar dazu geführt, dass viele der Stromhändler, die direkte Geschäfte auf dem Strommarkt machen dürfen, illegal auf diese Notreserven zurückgegriffen, um ihre Kunden mit billigerem Strom zu versorgen.
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Eigentlich sind diese Stromhändler, die für Großverbraucher und für Stromvertriebsgesellschaften arbeiten, rechtlich verpflichtet, stets soviel Strom aus Kraftwerken einzukaufen wie ihre Kunden verbrauchen. Doch das taten sie laut Zeitungsbericht nicht, sondern verursachten den Verbrauch fast der gesamten Regelleistung, in dem sie den Verbrauch ihrer Kunden viel niedriger prognostizierten als nötig und setzten damit die Stabilität des gesamten Stromnetzes aufs Spiel.