Stimmen zur Kürzung der Solarstromförderung
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) verurteilte die heute von Wirtschafts- und Umweltministerium präsentierte Einigung zur Solarförderung aufs Schärfste. „Was die Minister Rösler und Röttgen ein „Modernisierungsprojekt“ nennen, ist in Wahrheit eine Vollbremsung für die Umsetzung der Energiewende als auch für wichtige Zukunftsmärkte", kritisiert NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger sekundierte: „Das ist ein Riesen-Fiasko für eine zukunftsfähige Energieversorgung.“ Für den WWF Deutschland schießt die angestrebte Kürzung der Einspeisevergütung für die Photovoltaik deutlich über das Ziel hinaus. Die Prinzipien von monatlichen und einmaligen Absenkungen seien zwar nachvollziehbar, die konkrete Ausgestaltung sei jedoch überzogen. „Es ist sinnvoll, bei den Zuschüssen für die Branche die enormen Kostensenkungen der vergangenen Jahre zu berücksichtigen. Die jetzt vorgelegten Einschnitte bergen das Risiko, die Erfolgsgeschichte des Solarstroms in Deutschland abzuwürgen“, bemängelte Eberhard Brandes, Vorstand des WWF Deutschland.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sieht in dem Kompromiss zur Förderung der Photovoltaik-Anlagen dagegen Licht und Schatten. Angesichts der weltweit starken Überproduktion von Photovoltaik-Modulen wäre ohne eine vorgezogene und verschärfte Einmalabsenkung der Solarvergütung in jedem Fall ein noch viel höherer Zubau als in den vergangenen beiden Jahren zu erwarten gewesen. Nun wird es darum gehen, die weiteren Details praktikabel auszugestalten. Insbesondere die monatliche Absenkung der Vergütung sowie die geplante Neuregelung zur Marktintegration werden sonst bei Netzbetreibern und bei Vertrieben zu neuem Bürokratie- und Kostenaufwand führen.