Effiziente Computer können zwei mittelgroße Kohlekraftwerke ersetzen
Wenn die IT-Messe CeBIT am nächsten Dienstag in Hannover ihre Türen öffnet, schaut ganz Deutschland auf zukunftsweisende Technologien im Bereich Internet und Computertechnik. Doch der Beitrag, den die IT-Wirtschaft zum Klimaschutz leistet, bleibt wenig visionär. So hat sich beispielsweise noch kein Hersteller von Arbeitsplatzcomputern, Laptops oder Monitoren besonders energieeffiziente und umweltfreundliche Geräte mit dem Blauen Engel auszeichnen lassen.
Dabei sind die Potenziale zur Energieeinsparung beim Alltagsgut Computer besonders groß. Würden alle deutschen Computeranwender energieeffiziente Desktop PCs, Notebooks und Bildschirme nutzen, könnten pro Jahr zwischen fünf und sieben Terawattstunden (TWh) Strom und Emissionen in Höhe von drei bis fünf Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden, wie das Öko-Institut mitteilt. Das entspricht der Stromerzeugung von etwa zwei mittelgroßen Kohlekraftwerken.
Mit dem Umweltzeichen ausgezeichnete Desktop PCs verbrauchen zwischen 50 und 75 Prozent weniger Energie als marktübliche Computer. Geht man von einem Bestand von 45 Millionen Arbeitsplatz-rechnern in Deutschland aus – 32 Millionen in den privaten Haushalten und 13 Millionen im Bürobereich – würde man insgesamt zwischen 2,9 und 4,5 TWh Energie einsparen, wenn die Verbraucher gezielt gekennzeichnete Geräte kaufen würden. Das entspricht einem CO2-Reduktionspotenzial zwischen zwei und drei Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr.
Der Austausch effizienter Computerbildschirme kann noch einmal rund 40 Prozent Energie einsparen. Für den Gesamtbestand in Deutschland bedeutet dies circa eine Terawattstunde elektrische Energie und rund 710.000 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr.