Ostdeutsche Länder halten Braunkohle für unverzichtbar
Die ostdeutschen Kohleländer Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg halten die Nutzung der Braunkohle zur Stromerzeugung auch langfristig für unverzichtbar.
Bei der Energieerzeugung werde man „bis 2050 nicht ohne grundlastfähige Brückentechnologie auskommen", sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) nach einem Gipfeltreffen von Vertretern aus Politik und Wirtschaft in Leuna (Saalekreis). Wegen des beschlossenen Atomausstiegs gebe es „keine Alternative, als fossile Rohstoffe einzusetzen".
In einer auf dem Treffen in Leuna verabschiedeten Erklärung heißt es, ein Verzicht auf die Stromerzeugung aus Braunkohle „könne die Versorgungssicherheit des Industriestandortes Deutschland gefährden". Gedrängt wird auf die „zügige" Verabschiedung eines Gesetzes für die Erprobung der unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid. Damit beschäftigt sich derzeit der Vermittlungs-ausschuss von Bundestag und Bundesrat.
Tuomo Hatakka, Vorstandschef des Energiekonzerns Vattenfall, sieht in der Abscheidung von Kohlendioxid eine Technologie, die „technologisch funktioniert und auch wirtschaftlich sein wird". Derzeit, fügte er hinzu, „haben wir aber leider nicht die nötigen Rahmenbedingungen". Vattenfall betreibt eine Pilotanlage in Schwarze Pumpe, hat einen Demonstrationsversuch im Kraftwerk Jänschwalde aber gestoppt.
Die Braunkohlebranche schafft in den ostdeutschen Ländern nach Angaben Haseloffs derzeit 40.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze. Die vorhandenen Lagerstätten können den Bedarf nach Einschätzung des CDU-Politikers noch für 100 Jahre decken. (dapd/hel/K2580/ncl/vf/1)