Stromnetze in Mitteldeutschland erreichen Kapazitätsgrenze
Hauptgrund für den Ausbau sei die stetig steigende Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien, sagte der Technische Geschäftsführer Adolf Schweer am Montag in Halle. Es werde deutlich mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, als in Mitteldeutschland verbraucht werde. Im Jahr 2011 habe das Unternehmen, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Energieversorgers enviaM, 50-mal die Stromeinspeisung drosseln müssen. Das sei eine Verdreifachung im Vergleich zum Vorjahr.
Im enviaM-Netzgebiet lag den Angaben zufolge der Anteil an erneuerbaren Energien beim Endverbraucherabsatz bei knapp 50 Prozent. Ein Jahr davor waren es 40 Prozent. Das sei mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt, sagte Schweer.
Stromeinspeisung aus Erneuerbaren um 25 Prozent gestiegen
Die Stromeinspeisung aus Biomasse, Sonne, Wind und Wasser sowie anderen erneuerbaren Energien stieg laut Schweer im Vergleich zum Jahr 2010 um 25 Prozent auf rund 8,1 Milliarden Kilowattstunden. Damit könnten ein Jahr lang 3,2 Millionen Haushalte in Ostdeutschland mit Strom versorgt werden.
In Sachsen-Anhalt wolle Mitnetz 83 Millionen Euro investieren, in Sachsen 163 Millionen Euro, in Brandenburg 92 Millionen Euro und in Thüringen sechs Millionen Euro.
Mitnetz Strom ist nach eigenen Angaben der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Ostdeutschland. Das enviaM-Stromnetz hat eine Länge von etwa 77.000 Kilometern in den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und Brandenburg. (dapd/hsa/K2580/ncl/mwa/1)