Ein Jahr nach Fukushima: Umweltverband zieht Zwischenbilanz
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat ein Jahr nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima eine kritische Zwischenbilanz zur Energiewende vorgelegt. Nach Ansicht des Verbands werden viele der vollmundigen Ankündigungen von vor einem Jahr im Dauerstreit der schwarz-gelben Koalition zerrieben und warten noch immer auf ihre Umsetzung.
Gerade für das Energiesparen beim Heizen hatten Union und FDP zusätzliche Finanzmittel und Steueranreize angekündigt. Doch die Förderprogramme der KfW-Bank drohen auf dem niedrigen Niveau des vergangenen Jahres zu verharren. Auch Steuererleichterungen für sanierungswillige Hausbesitzer stecken weiterhin im Bundesrat fest. Ferner blockiert insbesondere Wirtschaftsminister Rösler in Brüssel die Einigung auf eine ehrgeizige Effizienz-Richtlinie.
Auch die Kürzung der Solarstromförderung sieht der Verband kritisch: „Statt die Chancen auf eine günstige Versorgung mit Solarstrom zu wahren, tut die Bundesregierung nun alles dafür, die Nutzung dieser Technologie in Deutschland so weit wie irgend möglich auszubremsen", kritisierte NABU-Energieexperte Elmar Große Ruse. Die mit der Energiewende von Atomenergiebefürwortern an die Wand gemalten Schreckensszenarien von Stromausfällen, explodierenden Preisen an der Strombörse und massiven Atomstrom-Importen aus dem Ausland hätten sich dagegen nicht bewahrheitet.