Fukushima: Greenpeace misst 1.000fach erhöhte Radioaktivität
Ein Jahr nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima Daiichi hat Greenpeace rund 60 Kilometer entfernt im Großraum Fukushima City stark erhöhte Radioaktivität gemessen.
Eine Strahlendosis von 70 Mikrosievert pro Stunde stellte das internationale Messteam der unabhängigen Umweltschutzorganisation in einem Parkhaus fest, rund 50 Meter vom Hauptbahnhof Fukushima City entfernt.
40 Mikrosievert pro Stunde wurden in einem Abwasserkanal nahe einer Wohnsiedlung gemessen. Diese Werte überschreiten die dort ursprünglich gemessene natürliche Strahlung um das 1.000fache. Die Greenpeace-Strahlenexperten fanden an mehreren Stellen in Fukushima City und dem Vorort Watari starke Konzentrationen von Cäsium 137. Cäsium 137 hat eine Halbwertzeit von 30 Jahren.
Seit der Reaktor-katastrophe im März 2011 stellt Greenpeace immer wieder Strahlen-messungen in der Region Fukushima an. Sie sind Teil einer Langzeit-dokumentation. Die Strahlenexperten haben festgestellt, dass Stellen mit deutlich zu hoher Radioaktivität weit über das Stadtgebiet verstreut zu finden sind. Dekontaminations-maßnahmen werden zu vereinzelt und zu langsam durchgeführt. Für den anfallenden Atommüll gibt es keine Zwischenlager, die Bevölkerung erhält von der Regierung und dem Atomkonzerns Tepco kaum Unterstützung.