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Lieberknecht für Starkstromleitung durch Thüringer Wald

13.03.2012 von

Lieberknecht für Starkstromleitung durch Thüringer WaldMinisterpräsidentin Christine Lieberknecht hat sich zu dem Bau einer Starkstromleitung durch den Thüringer Wald bekannt. „Mit der Energiewende gibt es leider kein Vorbei mehr an dieser notwendigen Infrastruktur", sagte die CDU-Politikerin dem MDR Thüringen, wie der Sender am Montag in Erfurt mitteilte. Scharfe Kritik kam von der Linken.

Lange Zeit sei sie skeptisch gewesen, inzwischen habe sie jedoch ihre Meinung geändert, sagte Lieberknecht mit Blick auf das Projekt weiter. Durch die Umstellung auf erneuerbare Energien ist ein massiver Ausbau der Stromleitungen von Nord nach Süd nötig, da Windkraft vor allem im Norden erzeugt und im Süden verbraucht wird. Die geplante 380-Kilovolt-Leitung durch den Thüringer Wald soll ein Teil dieses Netzausbaus sein.

Der Bau einer Trasse durch den Thüringer Wald ist jedoch umstritten. Die Gegner der Leitung haben Klage beim Bundes-verwaltungsgericht eingereicht. Ob die Stromleitung gebaut wird, ist daher gar nicht mehr Entscheidung der Landesregierung, wie Petra Enders sagte. Laut der Linke-Landtags-abgeordneten und Bürgermeisterin von Großbreitenbach im Thüringer Wald wird die Stromleitung nicht dazu genutzt, Windenergie zu transportieren, sondern zur Übertragung von Kohlestrom aus Ostdeutschland.

Der energiepolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Frank Weber, hingegen begrüßte die Aussagen Lieberknechts: „Ich freue mich, dass nun auch die Ministerpräsidentin erkannt hat, dass man Strom nicht durch die Luft beamen kann." Er hoffe nun, dass die Regierungskoalition einen gemeinsamen Weg in der Energiepolitik finde.
(dapd/shr/jwu/mwo/1)