Energiewende: Verbraucherzentrale fordert verbindlichen Fahrplan
Einen verbindlichen Fahrplan für die Energiewende fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Bislang verliere sich die Bundesregierung vielfach im unübersichtlichen Klein-Klein: So komme etwa die Gebäudesanierung nicht in Fahrt, weil Bund und Länder über die steuerliche Förderung streiten. Ausnahmeregeln für Unternehmen würden die steigenden Stromkosten den Privathaushalten aufbürden und statt den Weg zu einer langfristig bezahlbaren Mobilität frei zu machen, schützt Schwarz-Gelb die Autoindustrie vor großen Veränderungen.
Die Bundesregierung will den Energiebedarf des Gebäudebestandes bis 2050 auf ein klimaneutrales Niveau bringen und dafür die Sanierungsquote verdoppeln. Doch im vergangenen Jahr gingen die Sanierungen stark zurück, wie die aktuelle Statistik der KfW-Förderungen belegt. Ein Grund dürfte die Verunsicherung bei sanierungswilligen Hausbesitzern und Wohnungseigentümern sein, denn es fehlt an Planungssicherheit. „Allen Beteiligten sollte klar sein: ohne Gebäudesanierung keine Energiewende“, warnt vzbz-Vorstand Gerd Billen.
Auch im Verkehrsbereich bestehe Handlungsbedarf: Dort will die Bundesregierung den Endenergieverbrauch bis 2050 um 40 Prozent senken. Doch das Energiekonzept enthält dazu vielfach nur vage Aussagen und Prüfaufträge. Erforderlich wären Maßnahmen, die den Verkehrssektor aus der Abhängigkeit vom Erdöl lösen. Stattdessen hat die Bundesregierung im Juli 2011 eine Verbrauchskennzeichnung für PKW beschlossen, die Spritschlucker günstig bewertet, wenn sie nur schwer genug sind.