BDEW sieht dringenden Handlungsbedarf bei Verteilnetzen
Ein Jahr nach der Energiewende in Deutschland fordert der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ein Umdenken der Politik, um die Planung und den Ausbau der Energienetze deutlich zu beschleunigen.
Der Blick der politisch Verantwortlichen müsse sich endlich auch auf die Verteilnetze richten, forderte Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung, vor dem BDEW-Fachkongress „Treffpunkt Netze 2012". „Über 90 Prozent der erneuerbaren Energien werden an Verteilnetze angeschlossen. Die Verteilnetzbetreiber brauchen für diese Herausforderungen und Investitionen entsprechende Rahmenbedingungen und zwar so schnell wie möglich", erklärte Müller.
Zum Jahresende 2011 waren nach BDEW-Angaben bereits Kapazitäten von Windenergie- (29.000 MW) und Photo-voltaikanlagen (25.000 MW) in Höhe von insgesamt 54.000 Megawatt installiert. „In der BDEW-Verteilnetz-studie haben die Gutachter bei 66.000 Megawatt installierter Leistung einen Ausbaubedarf im Verteilnetzbereich von 195.000 Kilometern bei einem Investitionsbedarf von rund 13 Milliarden Euro ermittelt. Dies wurde jedoch bis zum Jahr 2020 erwartet. Bei dem derzeitigen Ausbautempo könnten wir diese Ausbauzahlen durchaus schon deutlich früher erreicht haben. Ich denke, dies zeigt eindrucksvoll, dass wir es uns nicht mehr leisten können, lange über die Notwendigkeit des Netzausbaus zu diskutieren", erläuterte Hildegard Müller weiter.