Q-Cells hat Insolvenz beantragt
Der finanziell schwer angeschlagene Solarzellenhersteller Q-Cells SE hat am Dienstag wie angekündigt einen Insolvenzantrag gestellt. Betroffen sind über 1.000 Mitarbeiter. Unterdessen streiten die politischen Parteien über Finanzhilfen für das börsennotierte, ehemalige Vorzeigeunternehmen der Solarbranche aus Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt. Q-Cells hatte im vergangenen Jahr einen Verlust von 846 Millionen Euro bei einem Umsatz von 1,02 Milliarden Euro gemacht.
Weltweit beschäftigt Q-Cells 2.300 Mitarbeiter. Von der Insolvenz seien 1.300 Beschäftigte betroffen, sagte eine Unternehmenssprecherin auf dapd-Anfrage. Die Produktion laufe vorerst weiter. Die Unternehmensleitung hatte am Montag mitgeteilt, gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter daran arbeiten zu wollen, den Fortbestand des Solarunternehmens in der Insolvenz sicherzustellen.
Q-Cells wollte mit einem Schulden- und Kapitalschnitt wieder in die Gewinnzone fahren. Der Vorstandsvorsitzende des einstigen TecDAX-Unternehmens, Nedim Cen, sah zu der Finanzrestrukturierung des Unternehmens keine Alternative. Ohne eine umfassende Entschuldung sei der Konzern nicht überlebensfähig, hatte er auf der letzten Hauptversammlung Anfang März gesagt. Das Unternehmen hatte sich mit Gläubigern auf einen Schuldenschnitt geeinigt, aber am Freitag voriger Woche vor dem Hintergrund eines Urteils des Frankfurter Oberlandesgerichts zu Klagen von Gläubigern in einem ähnlichen Fall den Sanierungsplan aufgegeben. (dapd/T2012040351187/ncl/mwo/3)