AKW-Entsorgung: Atomkonzerne können sich vor Kosten drücken
Für den Rückbau der AKW und die Entsorgung des Atommülls werden laut Studie mindestens 34 Milliarden Euro benötigt. „Die Bundesregierung muss die Steuerzahler vor einem finanziellen Desaster schützen und die Kostenübernahme der Konzerne gesetzlich regeln", sagt Thomas Breuer, Leiter des Klima- und Energiebereichs von Greenpeace.
RWE, E.on, EnBW und Vattenfall haben zwar entsprechende Rückstellungen in ihren Bilanzen gebildet. Problematisch könnte es aber werden, sollten künftig weitere Kosten anfallen. Die Energiekonzerne müssen lediglich bis zum Jahr 2022 für säumige Zahlungen ihrer Kraftwerks-Töchter einstehen. Danach können sie ihre Verpflichtungen gegenüber den AKW-Tochter-gesellschaften kündigen.
Die unabhängige Umweltschutzorganisation Greenpeace und das FÖS fordern deshalb einen öffentlich-rechtlichen Fonds, in den die langfristig insbesondere für die atomare Endlagerung benötigten Rückstellungen fließen sollen. Rückstellungen, die bis zum Jahr 2040 vor allem für den AKW-Rückbau gebraucht werden, würden bei den Atomkonzernen verbleiben.
Die finanzielle Vorsorge für AKW-Rückbau und Entsorgung sollte nach Einschätzung von Greenpeace und dem FÖS außerdem aufgestockt werden und insgesamt bei 44 Milliarden Euro liegen, falls die Kosten aus dem Ruder laufen. Hinzu komme das Risiko, dass bei einem atomaren Endlager eine Bergung oder Sanierung und eventuell sogar ein neues Endlager erforderlich werden kann. Die bisher bei den Atomkonzernen bilanzierten Mittel könnten unter Berücksichtigung der Verzinsung dafür ausreichen. Genauere Abschätzungen sind jedoch erst dann möglich, wenn die Konzerne die Transparenz über ihre Atomrückstellungen deutlich verbessern.