Stromversorger werden schlechtes Image nicht los

Stromversorger genießen in Deutschland kein besonders gutes Ansehen. In einem Image-Ranking verschiedener Industrie- und Wirtschaftszweige für den Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) erreichen Stromversorger nur einen Platz im unteren Drittel, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Die Solarwirtschaft belegt dagegen den zweiten Platz im Image-Ranking und wird nur vom Handwerk geschlagen.

Aber nicht nur die Solarwirtschaft, sondern die erneuerbaren Energien im Allgemeinen sind unter Stromverbrauchern hoch angesehen. Obwohl 72 Prozent der Befragter davon ausgehen, dass der Ausbau der Erneuerbaren zu steigenden Strompreisen führen wird, sind dennoch 56 Prozent überzeugt, dass der Ausbau noch zu langsam vorangeht. Verantwortlich dafür ist nach Meinung eines Drittels derjenigen Befragten, die den Ausbau für zu langsam halten, eine „Blockade durch die Stromkonzerne“.

Der schon vollzogene Kurswechsel der großen Energiekonzerne, die mittlerweile Milliardenbeträge in erneuerbare Energien investieren, wird von den Stromverbrauchern nicht wahrgenommen. Dazu passen die Umfrageergebnisse zur Energiepreisentwicklung. Die meisten Stromverbraucher sehen das Gewinnstreben der Unternehmen mit deutlichem Abstand als wichtigsten Grund für Energiepreiserhöhungen. Steigende Rohstoffkosten oder die Förderung der erneuerbaren Energien spielen dagegen nach Ansicht der Befragten nur eine untergeordnete Rolle bei den Ursachen für steigende Energiepreise.