Windkraftbranche hat keine Angst vor chinesischer Konkurrenz
Die deutsche Windkraftbranche sieht China nicht als Gefahr für das Wachstum auf dem deutschen Markt. „Ich glaube, dass die deutsche Windenergie hervorragend aufgestellt ist", sagte der Präsident des Bundesverbands Windenergie (BWE), Hermann Albers, am Dienstag auf der Hannover Messe.
Mit einer Unterwanderung des Binnenmarkts durch chinesische Billigimporte, wie dies die Solarbranche erlebt habe, rechne er nicht. Ihm sei mit Ausnahme eines Projekts in Irland derzeit keine Anlage in Europa bekannt, an dem ein chinesisches Unternehmen beteiligt sei, sagte der BWE-Präsident. Technisch seien deutsche Windräder Weltspitze.
Damit wies Albers Befürchtungen des Vorstandsvorsitzenden des TÜV Rheinland, Manfred Bayerlein, zurück. Dieser hatte in der „Financial Times Deutschland" eindringlich vor der aufstrebenden chinesischen Windkraftindustrie gewarnt. "In der Technologie liegt sie einige Jahre zurück, aber die Produkte sind jetzt schon wirtschaftlich", wird Bayerlein von der Zeitung zitiert.
Laut dem Index der Beratungsagentur IHS befinden sich unter den Top 10 der größten Windradhersteller der Welt fünf Unternehmen aus der Volksrepublik. Darunter ist die Firma Sinovel, die im Jahr 2011 als Nummer zwei hinter dem dänischen Marktführer Vestas (12,7 Prozent Marktanteil) 9,0 Prozent der weltweit installierten Windkraftkapazität bereitstellte. Die Hälfte des Weltmarkts werde aber „vom chinesischen Heimatmarkt getragen", erklärte Albers, wodurch die Statistik verzerrt werde. Außerdem lägen die Transportkosten von Windradkomponenten deutlich über denen von Solarzellen.
(dapd/T2012042250165/mhs/mwa/1)