Energiewende macht RWE weiter zu schaffen
Deutschlands größter Stromproduzent RWE leidet weiter unter dem Atomausstieg, aber auch unter niedrigen Margen in der Stromerzeugung und Problemen im Gasgeschäft. Dadurch sank das nachhaltige Nettoergebnis des Energiekonzerns im ersten Quartal 2012 um 20 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz lag dagegen mit 15,6 Milliarden Euro nur geringfügig unter dem Vorjahresniveau.
In einem Brief an die Aktionäre zeigte sich der scheidende Konzernchef Jürgen Großmann dennoch zuversichtlich für die Zukunft des Konzerns und sprach von einem „recht guten Start" ins neue Jahr, auch wenn sich dies in den Zahlen noch nicht widerspiegele. So sei RWE inzwischen bei den Nachverhandlungen der verlustträchtigen langfristigen Gaslieferverträge ein gutes Stück vorangekommen.
Das besondere Augenmerk des Konzerns gelte jetzt den noch andauernden Gesprächen mit drei großen internationalen Öl- und Gaskonzernen. RWE rechne spätestens 2013 mit dem Abschluss der Preisrevisionen, was zu „erheblichen Entlastungen" führen werde. Außerdem ernte der Konzern zunehmend die Früchte der schon vor Jahren eingeleiteten Erneuerung seines Kraftwerksparks, sagte der Vorstandsvorsitzende.
Trotz des Gewinneinbruchs im ersten Quartal bekräftigte Großmann die Erwartung, im Gesamtjahr ein betriebliches Ergebnis und ein nachhaltiges Nettoergebnis auf dem Niveau von 2011 erreichen zu können. Der Ergebnisrückgang im Quartalsvergleich lasse sich nicht auf das Gesamtjahr hochrechnen, da das erste Quartal 2011 noch nicht durch die Auswirkungen der Energiewende belastet gewesen sei, erklärte das Unternehmen. (dapd.djn /T2012051050321/re/mwa/3)