Neuer Umweltminister steht vor großer Herausforderung
Peter Altmaier steht vor einer großen Herausforderung. Als neuer Umweltminister wird er künftig die im vergangenen Jahr beschlossene Energiewende zu verantworten haben. Unmissverständlich machte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch deutlich, dass die Energiewende zu wichtig sei, als dass der gescheiterte Spitzenkandidat der nordrhein-westfälischen CDU, Norbert Röttgen, dieses Projekt weiter verantworten sollte.
Ende 2022 soll das letzte Atomkraftwerk vom Netz gehen, schrittweise müssen somit die 140.500 Gigawattstunden, die die Atom-Meiler noch 2010 lieferten, ersetzt werden. Zwar wächst der Ökostromanteil stetig, insbesondere der Ausbau des Stromnetzes hinkt dieser Entwicklung jedoch hinterher. Mit den deutschen Stromleitungen könnte man 40 Mal den Äquator umwickeln, allerdings sind die Leitungen in erster Linie dazu ausgelegt, den Strom von Süden nach Norden zu transportieren.
Erst Anfang Mai schlug der neue Bundesnetzagentur-Präsident Jochen Homann wegen weiterer Verzögerungen beim Ausbau der dringend benötigten Trassen Alarm. Probleme bereitet auch die Netz-Anbindung der Offshore-Windanlagen, die zurzeit mit Milliardenaufwand vor der deutschen Küste errichtet werden.
Und auch bei den konventionellen Kraftwerken hakt es. Sie werden auch nach der Energiewende benötigt, um bei Flaute und grauem Himmel die erneuerbaren Energien zu ersetzen. Für die Stromkonzerne rechnet sich der Betrieb vieler Kohle- und Gaskraftwerke allerdings immer weniger, da die konventionellen Kraftwerke wegen der vorrangigen Einspeisung erneuerbarer Energien immer häufiger stillstehen.
(dapd/nsc/vf//3)