Energiewende: Versorgungssicherheit im Südwesten angespannt
Im Rahmen seiner Jahrestagung hat der Verband für Energie- und Wasserwirtschaft Baden-Württemberg (VfEW) seine Analyse zur Versorgungssicherheit in Deutschlands Strom- und Gasnetzen vorgestellt. Besonders im Südwesten des Landes spitzt sich die Lage demnach weiter zu.
„Detaillierte Untersuchungen zu der Versorgungssituation im vergangenen Winter, dem ersten Winter nach dem Beschluss zur Energiewende, haben uns gezeigt: Die notwendigen Eingriffe der Gas- und Stromnetzbetreiber zur Stabilisierung der Netze haben stark zugenommen. Weiter musste auf Reservekapazitäten zurückgegriffen werden. Aus diesen und weiteren Erkenntnissen folgern wir, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Lage nachhaltiger zu stabilisieren. So dürfen systemrelevante Gaskraftwerke bei gleichzeitigen Engpässen in der Strom- und Gasversorgung nicht mehr vom Netz genommen werden und wir brauchen bessere finanzielle Anreize für Gasspeicher in den nachgelagerten Netzen“, sagte VfEW-Präsident Rudolf Kastner.
In der extremen Kälteperiode im Februar dieses Jahres ergab sich ein national klar differenziertes Bild: Während die Gasliefersituation in weiten Teilen des Landes weitestgehend entspannt war, zeigte sich die Situation in Südwestdeutschland kritischer. In Baden-Württemberg kam es zu Gaslieferengpässen, zeitweise wurden Lieferungen an Industrie- und Kraftwerkskunden unterbrochen.