Umfrage: Bundesbürger wollen Energiewende zum Nulltarif
Auch gut ein Jahr nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima ist die deutliche Mehrheit der Deutschen von der Energiewende überzeugt. 69 Prozent der Bundesbürger halten den nun eingeschlagenen Weg für notwendig. Die Begeisterung für Sonne, Wind und Biomasse hört allerdings schlagartig auf, wenn es darum geht, für den vermehrten Einsatz erneuerbarer Energien auch mehr zu bezahlen. 62 Prozent der Deutschen lehnen die im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgelegte Umlage ab. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage zur Energiewende der Unternehmensberatung Putz & Partner.
Der aus diesen Zahlen abzulesende Wunsch der Mehrheit der Deutschen nach einer Energiewende praktisch zum Nulltarif, spiegelt sich auch in einem weiteren Detail der Umfrage wider. So wäre nur knapp jeder vierte Bundesbürger dazu bereit, anteilig mehr zu zahlen, um einkommensschwache oder kinderreiche Familien finanziell zu entlasten. Laut einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft werden einkommensschwache Haushalte relativ bis zu zehnmal schwerer durch die EEG-Umlage belastet als Haushalte mit hohem Einkommen.
Auch bei den Technologien, die zur Gewinnung erneuerbarer Energien eingesetzt werden sollen, haben die Deutschen eine eindeutige Präferenz. Wenn die Bundesbürger entscheiden könnten, wofür die von ihnen bezahlte Abgabe verwendet wird, würde jeder dritte Euro in die Solarenergie fließen. Weitere Windräder an Land würde hingegen nur jeder zehnte Befragte finanziell fördern wollen, während Offshore-Anlagen für jeden Fünften eine gute Sache sind.