Oettinger kritisiert hohe staatliche Abgaben auf den Strompreis
EU-Energiekommissar Günther Oettinger hat die hohen staatlichen Abgaben auf den Strompreis kritisiert. „Nicht der Ausstieg aus der Atomenergie macht Strom in Deutschland teuer, sondern die staatlichen Abgaben“ sagte Oettinger in einem Interview mit dem „Handelsblatt“.
„Allein für die Förderung erneuerbarer Energien zahlt der Stromkunde 3,59 Cent je Kilowattstunde. Nächstes Jahr droht der Satz auf fünf Cent, übernächstes Jahr sogar auf sechs Cent zu steigen. Ich kann davor nur warnen. Die hohen Strompreise haben die Deindustrialisierung Deutschlands bereits jetzt eingeleitet“, so Oettinger.
Für viele Produktionssparten wie etwa Aluminium, Kupfer, Stahl, Kunststoffe, Papier oder Industrietextilien seien die Energiekosten noch vor den Arbeitskosten zur Hauptsorge geworden. Oettinger warne deshalb vor den Konsequenzen von weiter steigenden staatlichen Abgaben.
Staatliche Abgaben, darunter die Mehrwertsteuer, die Stromsteuer, die Konzessionsabgabe und die EEG-Umlage machen derzeit rund 40 Prozent des Strompreises aus.