Umfrage: Hausbesitzer scheitern an energetischer Gebäudesanierung
Energetische Gebäudesanierungen sind weniger effektiv als möglich, weil die Eigenheimbesitzer überfordert sind. Das ist das Fazit einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) unter 1.000 Eigentümern, die ihre Häuser kürzlich saniert haben.
Demnach stellten sich bei mehr als einem Viertel die gewünschten Energieeinsparungen gar nicht ein. Bei weiteren 28 Prozent fallen sie so klein aus, dass sich die Investitionen frühestens in 25 Jahren rechnen werden. Ein Grund: Nur ein Viertel nimmt vor der Sanierung eine unabhängige Beratung in Anspruch. „Die Energiewende braucht mehr als Geld und Gesetze. Die Bundesregierung muss die Beratung massiv ausbauen und bewerben“, fordert vzbv-Vorstand Gerd Billen.
Dass gute Beratung ein Schlüssel zum Erfolg energetischer Sanierungsmaßahmen ist, zeigt unter anderem folgendes Ergebnis der Umfrage: Die Energieeinsparung lag bei Hausbesitzern, die auf eine Beratung verzichtet hatten, im Schnitt bei 16 Prozent. Wer eine unabhängige Beratung eines Architekten oder Ingenieurs in Anspruch genommen hatte, freute sich über Einsparungen von durchschnittlich 27 Prozent. Allerdings kamen insgesamt nur drei Prozent aller Sanierer auf Energieeinsparungen von über 50 Prozent. Das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel, bis 2050 den Primärenergiebedarf um 80 Prozent zu reduzieren, ist auf diese Weise nicht zu erreichen.