Hamburg: Strom aus Kot und Urin
Anders als in herkömmlichen Häusern werden bei dem Hamburger Modellprojekt die über die Toilette weggespülten Körperausscheidungen nicht mit dem übrigen Abwasser des Hauses über ein gemeinsames Siel entsorgt. Stattdessen werden einem Bericht der „Welt“ zufolge Kot und Urin wie in Flugzeugen mittels eines Unterdrucksystems in einen Faultank gepumpt.
Dort entsteht Methan, das in einen Gasmotor geleitet wird. Dieser wiederum erzeugt aus dem Methan Strom, der Wärmepumpen antreibt. Diese tragen dazu bei, die Wohneinheiten der Jenfelder Au mit CO2-neutraler Wärme zu versorgen. Das übrige Abwasser aus der Dusche, vom Abwasch oder der Waschmaschine wird in andere Abwasserrohre geleitet und getrennt aufbereitet.
Die Europäische Union unterstützt das Modellprojekt zur Stromgewinnung aus Kot und Urin mit 3,4 Millionen Euro. Weitere 5,2 Millionen stiften das Bundesforschungsministerium und das Bundeswirtschaftsministerium für die wissenschaftliche Begleitung des Feldversuchs. Bis 2016 soll die Anlage komplett fertig sein. Die technischen Voraussetzungen dazu sind laut Hamburg Wasser bereits heute erfüllt.