Greenpeace präsentiert Abschaltplan für Kohlekraftwerke
Mit einem neuen Abschaltplan für Kohlekraftwerke wollen die Umweltschützer von Greenpeace heute zeigen, wie Deutschland bis zum Jahr 2030 aus der Braunkohle und bis 2040 aus der Steinkohle aussteigen kann.
Das Ecofys-Beratungsunternehmen hat im Auftrag von Greenpeace erstmals für jeden der 140 deutschen Kohlekraftwerksblöcke berechnet, wie viel Strom dieser noch produzieren darf und wann er vom Netz genommen wird. Bereits 2012 würden die ersten Kohlekraftwerke vom Netz gehen, bis 2026 wäre die Hälfte abgeschaltet. Der klimaschädliche Kohlendioxidausstoß der Energieerzeuger würde nach und nach gesenkt. Über 40 Prozent der energiebedingten CO2-Emissionen in Deutschland gehen auf das Konto der Kohlekraftwerke.
Mit einem Kohleausstiegsgesetz könnten nach Ansicht der Umweltschutz-organisation mehrere wesentliche Probleme der Energiewende gelöst werden. Einerseits würde die mangelnde Planungssicherheit für notwendige Investitionen in Gaskraftwerke aufgehoben. Derzeit werden klimaschädlichen Kohlekraftwerke zuerst zugeschaltet, während das klimafreundlichere Gas zuletzt herangezogen wird, weil Kohle billiger ist als Gas. Würden die Kohlekraftwerke abgeschaltet, kämen sofort die Gaskraftwerke zum Zug.
Andererseits würde ein Kohleausstiegsgesetz den bislang wirkungslosen Emissionshandel kompensieren und so dazu beitragen, die Ziele für den europäischen Klimaschutz zu erreichen. Eigentlich soll der Handel mit den sogenannten Emissions-Zertifikaten die Treibhausgase vermindern, doch der Preis für die Emissionsrechte ist so niedrig, dass der Handel nicht zu einer Senkung des CO2-Ausstoßes führt.