Grüne: Haushalte sollen Energiesparpotenziale besser nutzen

17.06.2012 von

Die Grünen im Niedersächsischen Landtag sehen noch viel Potenzial bei der Umsetzung der Energiewende.

"Private Haushalte können mit neuer Technik ihren Stromverbrauch halbieren", sagte der Fraktionsvorsitzende Stefan Wenzel in Hannover. Auch müsse das lokale Engagement im Bereich der erneuerbaren Energien viel stärker als bisher unterstützt und der Strompreis stärker kontrolliert werden.

Wenzel regte die Gründung einer Landesagentur für Klimaschutz und Energieeffizienz an, um Bürger und Kommunen gezielter beraten zu können und die Gründung von Energiegenossenschaften zu fördern. Schließlich hätten "Stadtwerke, lokale Energiewerke, Bürger-Windkraft-Gesellschaften, Solargenossenschaften, Energiewirte und klein- und mittelständische Unternehmen" bereits wesentlich zum Gelingen der Energiewende beigetragen, während die großen Stromversorger "nur einen minimalen Beitrag geleistet" hätten.

Dazu komme, dass die Verbraucher trotz sinkender Preise an der Strombörse immer tiefer in die Tasche greifen müssten. Der Preisanstieg lasse sich nicht mit der Energiewende erklären. "Der eigentliche Preistreiber ist die mangelnde Kontrolle der großen Energiekonzerne", sagte Wenzel. Ihre Preisgestaltung müsse stärker geprüft und kontrolliert werden.

Darüber hinaus fordern die Grünen eine Anpassung des Netzentwicklungsplans. "Der zweite Entwurf muss nachgebessert werden", sagte Wenzel. Faktoren wie ein ab 2022 deutlich steigender Ölpreis müssten ebenso eingerechnet werden, wie die Auswirkungen einer Zusammenlegung der bisherigen vier Netzbetreiber zu einem einzigen. Dadurch ließe sich vermutlich der geplante Netzausbau reduzieren.

Die FDP-Fraktion warf den Grünen vor, sich die Energiewende schönzurechnen. So müssten für mehr Energieeffizienz in den Haushalten erst teuere Elektrogeräte angeschafft werden, was für Familien mit niedrigem Einkommen schwer sei.

"Wie hoch müsste eine staatliche Förderung sein, damit eine Vielzahl deutscher Haushalte sich neue Elektrogeräte leisten würde", frage der Parlamentarische Geschäftsführer Christian Grascha. Auch sei der Strom an der Börse nur deshalb günstig, weil er durch Subventionen an anderer Stelle für die Verbraucher teuer sei. (dapd / T2012061452777 / amu / kos /1) 

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