RWE will keine Atomkraftwerke mehr bauen
Deutschlands zweitgrößter Energieversorger RWE will keine neuen Atomkraftwerke mehr bauen - weder im Inland noch im Ausland. Wenige Wochen vor seinem Amtsantritt zog der künftige Konzernchef Peter Terium für den Konzern einen Schlussstrich: „Wir werden nicht mehr in neue Kernkraftwerke investieren." Das finanzielle Risiko von Reaktor-Neubauten sei „für den Konzern nicht zumutbar". Der Manager verabschiedet sich damit vom Pro-Atom-Kurs seines Vorgängers Jürgen Großmann.
Statt in Atomkraft will Terium verstärkt in erneuerbare Energien investieren. Dabei kommt auch die bislang von RWE eher kritisch beurteilte Solarenergie zu neuen Ehren. Der Preisverfall bei Solarmodulen sei um ein Vielfaches höher ausgefallen als erwartet, sagte Terium. Vor allem in Südeuropa und Nordafrika würden Investitionen in Sonnenenergie damit attraktiv.
Doch auch in Deutschland sei das Unternehmen bereit, zusammen mit Partnern wie etwa den Stadtwerken den Bau von Solarparks voranzutreiben, wenn der Subventionsrahmen stimme. Terium setzt sich damit deutlich von seinem Vorgänger Großmann ab, der einer der profiliertesten Atomkraft-Befürworter in Deutschland war.
(dapd.djn/T2012061800426/re/pon/3)