Energiewende: Zielerreichung bis 2020 fraglich

20.06.2012 von

Die Rahmenbedingungen sind derzeit noch nicht ausreichend, um die Energiewende in Deutschland zu realisieren und die für 2020 gesteckten Ziele zu erreichen. Insbesondere bei der Wirtschaftlichkeit der Stromversorgung und der Versorgungssicherheit besteht noch enormer Handlungsbedarf. Das geht aus dem Energiewende-Index hervor, den die Unternehmensberatung A.T. Kearney in Kooperation mit der „WirtschaftsWoche" entwickelt hat und der künftig jährlich vorgestellt werden soll.

„Der Index macht deutlich, dass die Wirtschaftlichkeit der Stromerzeugung sogar noch weiter zurück-gegangen ist. So fiel der Wirtschaftlich-keitsindikator von 53 Prozent im Jahr 2010 auf 48 Prozent im Jahr 2011", sagt Dietrich Neumann, Partner und Leiter des Beratungs-bereiches Energie-wirtschaft bei A.T. Kearney: „Eine wesentliche Ursache ist, dass die Belastungen vor allem der privaten Haushalte 2011 gegenüber 2010 weiter gestiegen sind und ein im europäischen Vergleich überdurchschnittlich hohes Niveau erreicht haben."

Auch der Indikator zur Versorgungsicherheit war 2011 weit niedriger als in den vergangenen Jahren: Dieser ging von 99 Prozent im Jahr 2010 auf 61 Prozent zurück. Aufgrund der Reduktion der Reserven, die teilweise durch den Atomkraftausstieg bedingt ist, drohten 2011 bereits regionale Engpässe, die jedoch durch Importe gedeckt werden konnten. Erkennbare Engpässe traten allerdings Anfang des Jahres 2012 auf.

Die Umsetzung der Umweltziele hingegen war 2011 bereits weit fortgeschritten und stieg von 60 Prozent im Jahr 2010 auf 84 Prozent. Von dem bis 2020 festgelegten Ziel einen 35 Prozent-Anteil an erneuerbaren Energien zu erreichen, sind 20 Prozent bereits umgesetzt (2011). Auch der Grad der gesellschaftlichen Akzeptanz für das Projekt Energiewende ist mit 75 Prozent (2010: 80 Prozent) relativ hoch. 

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