DIW-Studie: Atomausstieg beeinflusst Strompreise kaum

03.07.2012 von

Der Atomausstieg führt nicht notwendigerweise zu höheren Preisen, insbesondere wenn der Stromverbrauch nicht ansteigt. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die Greenpeace beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Auftrag gegeben hat. Darin untersucht das DIW, wie sich der Atomausstieg auf die Strompreise, den Klimaschutz und die Kraftwerksinvestitionen in Deutschland und Europa auswirkt.

Demnach werden die Großhandelsstrompreise durch den Atomausstieg minimal steigen, wenn eine wirkungsvolle Effizienzpolitik den Energieverbrauch gleichzeitig stabil halten würde. Diese Effizienzpolitik kann den Preiseffekt des Atomausstiegs abfedern und mittelfristig sogar gegenüber der Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke senken. Zudem sorgt der Ausbau erneuerbarer Energien dafür, dass sich die Strombörsenpreise trotz steigender Gas- und Kohlepreise kaum erhöhen werden.

„Die positiven Wirkungen von Energieeffizienzverbesserungen werden unterschätzt. Ein möglicher Strompreisanstieg kann durch bessere Effizienz deutlich abgemildert werden", sagt Claudia Kemfert, Mit-Autorin der Studie und Leiterin des Bereichs Energie, Verkehr, Umwelt am DIW.

Im Jahr 2020 kostet die Kilowattstunde Großhandelsstrom dem DIW zufolge 5,1 Cent - trotz Atomausstieg, wenn sich gleichzeitig der Stromverbrauch stabilisiert und der Emissionshandel schwach bleibt. Zu exakt dem gleichen Preis kommt das DIW bei einer Laufzeitverlängerung ohne begleitende Effizienzmaßnahmen. Für das Jahr 2030 deutet sich sogar ein Preisvorteil des Atomausstiegs an: Flankiert von Stromsparmaßnahmen werde die Kilowattstunde 6,5 Cent kosten, während der Preis bei weiter laufenden Atomkraftwerken und fehlender Energieeffizienz bei 7 Cent liege. 

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