Netzagentur-Chef stellt EEG in Frage
Der neue Chef der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, hat die Förderung erneuerbarer Energien durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) angesichts steigender Stromkosten in Frage gestellt.
In einem Interview mit der „Rheinischen Post“ sagte er: „Irgendwann in nicht zu ferner Zukunft wird der Einspeisevorrang für die erneuerbaren Energien zur Debatte stehen müssen, damit die EEG-Umlage nicht immer weiter steigt. Die derzeitige Situation – ein Anrecht auf Netzanbindung und Vergütung des Stroms unabhängig davon, ob er gebraucht wird oder nicht – hat keine Zukunft.“
Die Kosten für die EEG-Umlage von rund 2,5 Milliarden Euro übernehmen derzeit vor allem gewerbliche Kleinverbraucher und Privathaushalte. Laut Bundesnetzagentur ist die EEG-Umlage deshalb viel höher, als sie eigentlich sein müsste. Zurzeit liegt sie bei 3,6 Cent pro Kilowattstunde und die Netzbetreiber rechnen bereits mit einer weiteren Erhöhung der EEG-Umlage.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fördert die Erzeugung von Strom aus Wind, Wasser, Sonne und Biomasse, in dem für die Einspeisung des so produzierten Stroms ins öffentliche Stromnetz ein festgelegter Preis garantiert wird. Dieser liegt höher als der Preis für herkömmlichen Strom. Die Mehrkosten werden durch die sogenannte EEG-Umlage auf alle Stromverbraucher umgelegt. Ausnahmen gelten dabei für große Verbraucher aus der Industrie.