DIW: Offshore-Windparks überschätzt?
Die Windparks in Nord- und Ostsee bilden ein Kernelement der Energiewende. Bis 2030 rechnet die Bundesregierung hier mit einer installierten Leistung von bis zu 30.000 Megawatt. Doch der Aufbau der Riesenwindräder in bis zu 40 Meter Wassertiefe kommt kaum voran. In der Ostsee ist bislang ein Offshore-Windpark am Netz, in der Nordsee wurde bisher nur ein Demonstrations-projekt mit 12 Turbinen fertiggestellt.
Dabei sind die Kosten für die begonnenen Großanlagen enorm, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) berechnet hat: Trotz einer Anfangsvergütung von 18 Cent je Kilowattstunde rechnen sich die Parks mit bis zu 80 Fünf-Megawatt-Turbinen nicht. Zudem wird die Netzanbindung ans Festland immer teurer; auch die Weiterleitung des Windstroms nach Süddeutschland ist noch nicht ganz geklärt.
An Land hat die Windenergie ihr Potenzial dagegen noch lange nicht ausgeschöpft. Neue Großanlagen können auch im Binnenland effizient Strom erzeugen - näher an den Verbrauchern in Süddeutschland und für nur neun Cent pro Kilowattstunde.