Smart Meter überzeugen in der Praxis noch nicht

17.07.2012 von

Intelligente Stromzähler beziehungsweise Smart Meter sollen durch die Nutzung von zeit- und lastabhängigen Tarifen, die Änderungen im Verbrauchsverhalten sowie die Einbindung in intelligente Netze zu erheblichen Energieeinsparungen und somit auch zur Kostensenkung in den Haushalten beitragen. Doch die Umsetzung lässt auf sich warten und findet derzeit keine Bestätigung in der Praxis.

Die Investition für einen Smart Meter beträgt momentan etwa 100 bis 150 Euro – allerdings zeigt die Praxis, dass Mieter diese Kosten scheuen. Selbst wenn der Vermieter die Anschaffung übernimmt, sind derzeitige Modelle noch weit davon entfernt, als Teil eines intelligenten Netzes zu fungieren. Verschiedene Projekte, wie beispielsweise im Märkischen Viertel in Berlin, bei dem rund zehntausend Smart Meter installiert wurden, stießen bei den Verbrauchern auf geringe Akzeptanz. Nach der Installation der Geräte zeigten die Mieter wenig Interesse an ihren Verbrauchsdaten.

Allein das Wissen über den eigenen Stromverbrauch reicht nicht, um hinreichend Akzeptanz zu erzielen. So wünschten in dem Berliner Projekt nur sieben Prozent der Haushalte eine Projektverlängerung. Einige in Aussicht gestellte Vorteile für Verbraucher sind außerdem momentan noch nicht erreichbar, da Haushaltsgeräte, die eine gesteuerte Lastverschiebung von außen über intelligent Netze erlauben, noch nicht angeboten werden.

„Das Einsparpotenzial für die Verbraucher ist in der Tat relativ gering", bestätigt Roland Pause, Energieexperte der Verbraucherzentrale Sachsen. In Mehrfamilienhäusern können günstigere zeitabhängige Stromtarife zudem wenig genutzt werden, da Mieter ihre elektrischen Geräte nicht in den Nachtstunden nutzen können, ohne Nachbarn zu stören. „Hinzu kommt, dass in der Praxis noch einige Datenschutzprobleme ungelöst sind", so Pause. 

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