Stadtwerke verabschieden sich von der Kohlekraft
Als „starkes Signal für die Energiewende" bezeichnet die klima-allianz deutschland das Aus für das mit 1.800 Megawatt größte geplante deutsche Steinkohlekraftwerksprojekt im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel. Die gestrige Entscheidung der mehr als 60 Stadtwerke der SüdWestStrom Beteiligungsgesellschaft zur Aufgabe des 3,2 Milliarden schweren Kohleprojekts sei angesichts der energiepolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland unumgänglich gewesen.
„Durch die Erfolge beim Ausbau der erneuerbaren Energien ist der Neubau von klimaschädlichen Kohlekraftwerken trotz Atomausstieg überflüssig geworden", so Daniela Setton, Referentin Energiepolitik der klima-allianz deutschland. Zur Flankierung der Energiewende seinen vielmehr Kraftwerke nötig die nur stundenweise, aber dafür umso schneller und flexibler einspringen könnten, wenn die Erneuerbaren nicht ausreichende Strommengen zur Verfügung stellen. Diese Brückenfunktion könnten nur hochflexible Gaskraftwerke leisten.
Das breite deutsche Klimaschutzbündnis wertet das Aus für das in Brunsbüttel geplante Kohlekraftwerkprojekt als klares Zeichen dafür, dass sich die Stadtwerke bis auf wenige Ausnahmen nun endgültig von der klimaschädlichsten Stromerzeugung verabschiedet haben. „Wir begrüßen es sehr, dass sich auf kommunaler Ebene die Einschätzung durchsetzt, dass neue Kohlekraftwerke nicht Teil der Energiewende sein können." so Setton. Bereits vor einem Jahr hatte der Stadtwerkeverbund Trianel das in Krefeld geplante Steinkohlekraftwerks-projekt aufgegeben.