Der Energiekonzern RWE zögert bei der Milliardeninvestition für einen neuen Offshore-Windpark in der Nordsee vor der Insel Juist. „Unser Projekt „Innogy Nordsee 1“ wollten wir eigentlich in der zweiten Jahreshälfte auf den Weg bringen. Die endgültige Entscheidung wird sich aber mindestens bis Anfang 2013 verzögern" sagte der neue Geschäftsführer der RWE-Tochter für erneuerbare Energien, Innogy, Hans Bünting, dem „Handelsblatt".
Bei dem Projekt „Innogy Nordsee 1“ sollen in drei Stufen insgesamt 162 Windturbinen rund 40 Kilometer vor Juist aufgestellt werden. Die Anlage hätte dann nach RWE-Angaben eine maximale Leistung von rund 1.000 Megawatt und damit in etwa so viel wie ein mittleres Atomkraftwerk.
Bisher ist unklar, wer haften muss, wenn Windparks auf hoher See nicht rechtzeitig ans Stromnetz angeschlossen werden und damit nicht in Betrieb gehen können. „Solange insbesondere die Haftungsfrage des Netzbetreibers für Verzögerungen und Ausfälle nicht geregelt ist, brauche ich dem Vorstand der RWE AG kein weiteres Projekt vorzuschlagen", sagte Bünting. „Das hätte keine Chance auf Genehmigung."
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Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte auf dapd-Anfrage, dass noch im Sommer ein Gesetzentwurf im Kabinett verabschiedet werden solle. Ziel der Bundesregierung sei es, schnell Rechtssicherheit zu schaffen. Dafür werde gemeinsam mit dem Umweltministerium an einer Regelung der offenen Haftungsfragen gearbeitet. (dapd/T2012072500605/rad/pon/1)