Vattenfall erholt sich von deutschem Atomausstieg
Der schwedische Energieversorger Vattenfall hat sich vom deutschen Atomausstieg erholt und schreibt wieder schwarze Zahlen.
Im zweiten Quartal machte Vattenfall unter dem Strich einen Gewinn von 877 Millionen Kronen (rund 105 Millionen Euro) nach einem Verlust von 3,2 Milliarden Kronen ein Jahr zuvor, wie der Konzern am Dienstag in Stockholm mitteilte.
In der ersten Jahreshälfte 2011 hatten Milliardenkosten nach der Abkehr Deutschlands von der Atomenergie und die Schließung der Atomkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel die Bilanz von Vattenfall belastet. Vattenfall verlangt dafür eine Entschädigung und hat wie auch die Wettbewerber E.on und RWE bereits eine Klage beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingereicht.
Im zweiten Quartal des laufenden Jahres sank der Umsatz von Vattenfall nach dem Verkauf von Geschäftsaktivitäten in Belgien, Finnland und Polen um knapp vier auf 36,7 Milliarden Kronen.
Auf seinem größten Markt Deutschland verbuchte Vattenfall im zweiten Quartal einen leichten Umsatzanstieg auf 23,8 Milliarden Kronen (Vorjahr: 23,7 Milliarden Kronen). Die deutsche Tochter machte einen Betriebsgewinn von 3,2 Milliarden Kronen, nach einem Verlust von 8,7 Milliarden Kronen im Vorjahresquartal.
Als Grund für die Rückkehr in die Gewinnzone nannte Vattenfall-Vorstandsvorsitzender Oystein Loseth unter anderem auch eine höhere Effizienz sowie gestiegene Produktionsmengen. Sein Ausblick war aber gedämpft. "Die Marktaussichten für Nachfrage und Strompreise bleiben schwach, was Druck auf unsere Ertragskraft bedeutet", erklärte er. (dapd.djn / T2012073150630 / por / mwo /3)