Neues Braunkohlekraftwerk bei Köln in Betrieb genommen
In Grevenbroich-Neurath bei Köln ist heute ein neues Braunkohlekraftwerk offiziell in Betrieb gegangen. Mit einem Wirkungsgrad von 43 Prozent und großer Flexibilität ist die Doppelblockanlage mit einer Gesamtleistung von 2.200 Megawatt (MW) das modernste Braunkohlekraftwerk weltweit.
Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Bundesumweltminister Peter Altmaier und RWE Vorstandsvorsitzender Peter Terium demonstrierten den mehr als 400 Gästen eindrucksvoll, wie flexibel die Anlage gefahren werden kann. Anders als sonst üblich gaben sie kein Startsignal, sondern den Befehl zu einer schnellen Absenkung der Stromerzeugung. Innerhalb von fünf Minuten wurde die Leistung eines Blocks um über 150 Megawatt reduziert - und anschließend genauso schnell wieder aufgebaut. So kann das Kraftwerk die schwankende Leistung von Wind und Sonne ausgleichen. Mit 2,6 Milliarden Euro ist es eine der größten Investitionen in der Geschichte von RWE.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat die Inbetriebnahme der neuenBraunkohlekraftwerke nach dapd-Angaben als Desaster für den Klimaschutz bezeichnet. „Braunkohle ist der klimaschädlichste Energieträger", sagte Greenpeace-Energieexperte Gerald Neubauer am Mittwoch in Hamburg. Die Kraftwerksblöcke in Grevenbroich-Neurath würden pro Jahr 17 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ausstoßen. „Damit zählt Neurath zu den größten CO2-Schleudern Europas", bemängelte Neubauer.