Energieversorger blicken optimistisch in die Zukunft
Die Energieversorger in Deutschland blicken unerwartet optimistisch in die Zukunft. In fast jedem vierten deutschen Energieversorgungs-unternehmen gehen die Entscheider davon aus, dass der Versorgungssektor bis 2014 die Gesamtwirtschaft in seiner Entwicklung abhängen wird.
Scheinbar gelten weder die Energiewende noch die Probleme der Eurozone als Risiken. Ähnlich zuversichtlich waren die Energie-manager zuletzt vor zehn Jahren. Das ergibt die Studie „Branchen-kompass 2012 Energieversorger“ von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.
Die positive Stimmung in der Branche ist nicht allein dadurch zu erklären, dass Versorgungsunternehmen auch in Phasen des Abschwungs vergleichsweise stabile Ergebnisse erzielen. Statt der Konjunkturunabhängigkeit ist die Struktur der Branche der Grund für den überraschend positiven Blick auf die Zukunft: Die deutlich überwiegende Anzahl der optimistischen Auskünfte stammt aus Stadtwerken mit maximal 50.000 belieferten Endverbrauchern. Diese zahlreichen, relativ kleinen Unternehmen sind weniger von den Investitionen für die Energiewende betroffen als die Konzerne und erleiden keine Einnahmeausfälle durch die Abschaltung von Atomkraftwerken.
Die Flächenversorger und Konzerne hingegen gehen eher von einer Branchenentwicklung im Einklang mit der Gesamt-konjunktur aus. 52 Prozent der Befragten, deren Unternehmen mehr als 50.000 Kunden beliefern, rechnet einem Ergebnis nahe beim allgemeinen wirtschaftlichen Trend. Damit weicht ihre Einschätzung vom Gesamtbild in der Branche ab. Denn über alle Unternehmen betrachtet, haben sich die Erwartungen etwas von der generellen Entwicklung entkoppelt: Nur 42 Prozent erwarten Ergebnisse im Gleichschritt mit der Konjunktur. Dies ist der niedrigste Wert seit 2008.