Sachsen-Anhalt exportiert zunehmend Strom in andere Länder

23.08.2012 von

Sachsen-Anhalt wird zunehmend zum Stromexporteur. 45 Prozent des im Land erzeugten Stroms gehen an Verbraucher in anderen Bundesländern und im Ausland. Das geht aus einer am Mittwoch in Magdeburg vorgestellten Studie im Auftrag des Wirtschaftsministeriums hervor. Der Überschuss soll bis 2030 auf 86 Prozent steigen.

In Sachsen-Anhalt werde mehr Strom aus erneuerbaren Energien als in den meisten anderen Bundesländern produziert, sagte Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff (CDU). Der Anteil an der gesamten Stromerzeugung lag 2011 bei 44 Prozent. Durch das enorme Wachstum dieses Sektors seit den 1990er Jahren sei das Überangebot entstanden. Braunkohlekraftwerke blieben aber vorerst unverzichtbar, sagte Wolff. Der heimische Rohstoff sei „eine Rückversicherung für Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit". Der Anteil der Stromerzeugung aus Braunkohle bleibe bis 2030 konstant bei einem Viertel.

Die Ministerin sagte, es sei dringend erforderlich, effektive Technologien zur Speicherung zu schaffen. Nur so könne die nicht kontinuierliche Erzeugung durch Windkraft- oder Photovoltaikanlagen ausgeglichen werden. Außerdem sei es notwendig, den Netzausbau zu forcieren. Das sei notwendig, um innerhalb Deutschlands die Zunahme dezentraler Energieproduktion auszugleichen.

Laut Studie bewegt sich der Primärenergieverbrauch im Land trotz des zu erwartenden Bevölkerungsrückgangs in den kommenden Jahren auf einem konstanten Niveau, denn das produzierende Gewerbe wird durch eine wachsende Fertigung mehr Strom benötigen. Durch den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere durch den Ersatz alter Windenergieanlagen und den Bau neuer Photovoltaikanlagen, könnten 2030 bis zu 96 Prozent des prognostizierten Stromverbrauchs im Land aus regenerativen Quellen gedeckt werden. (dapd/T2012082251014/kpv/K2580/ror/mwa/1) 

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