Ökostrom überlastet immer öfter ostdeutsche Stromnetze
In Ostdeutschland müssen immer öfter Kraftwerke und Wind- und Solaranlagen abgeschaltet werden, da sonst eine Überlastung der Stromnetze drohen würde. In den Jahren 2008 bis 2010 habe es jährlich drei bis sechs solcher Fälle gegeben, im diesem Jahr bis Juli bereits 57 Fälle, sagte Gunter Scheibner, Bereichsleiter Systemführung des Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz, der „Mitteldeutschen Zeitung".
Wind- und Solaranlagen produzieren somit mehr Ökostrom als verbraucht oder transportiert werden kann. Das ostdeutsche Stromnetz ist immer häufiger überlastet. „Wir fahren öfter auf Kante. Der schnelle Ausbau von Wind- und Solaranlagen bringt die Netze an den Rand der Belastbarkeit", so Scheibner weiter. Im Netzgebiet von Mitnetz Strom (einer Tochter des Regionalversorgers Envia-M), lag 2011 der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromabsatz mit 50 Prozent beispielsweise mehr als doppelt so hoch wie im Bundesschnitt.
Das Problem liegt nicht allein an der schieren Menge an Strom, die die Windkraft- und Solaranlagen erzeugen, sondern auch an der Unregelmäßigkeit. Es fehlen geeignete Speichertechnologien und Kapazität im Stromnetz.