Japan: Atomausstieg bis 2040

14.09.2012 von

Bislang war Deutschland die einzige Industrienation, aus der der Atomkatastrophe in Fukushima die Konsequenzen zog und den Atomausstieg beschloss. Nun folgt Japan diesem Beispiel und plant den Atomausstieg bis zum Jahr 2040.

Auf einem Ministertreffen sei die Entscheidung gefällt worden, in den 2030er Jahren aus der Atomenergie auszusteigen, wie die „Rheinische Post“ unter Berufung auf japanische Medien schreibt. Damit reagiert die Regierung auf die öffentliche Meinung in ihrem Land. In Umfragen spricht sich inzwischen eine japanischen Mehrheit der Wähler gegen die Atomkraft aus.

Laut Medienberichten wird die neue Energiepolitik der Regierung vorsehen, den Anteil der Atomkraft an der Energieversorgung bis 2030 von ehemals rund 30 Prozent auf 15 Prozent oder weniger zu reduzieren. Die bestehenden AKW sollen nach 40 Jahren Laufzeit abgeschaltet werden. Bis zum Jahr 2040 solle Japan dann den völligen Atomausstieg bewältigt haben.

Nach dem Unglück von Fukushima wurden zeitweise alle 50 einsatzfähigen Reaktoren im Lande zu Wartungsarbeiten abgeschaltet. Bis dahin hatten die Atomkraftwerke rund 30 Prozent des Strombedarfs Japans gedeckt. Es gab sogar Pläne, ihren Anteil mit dem Bau weiterer AKW bis 2030 auf mehr als 50 Prozent anzuheben.

Mit mehr als einer Million Gigawattstunden (GWh) pro Jahr ist Japan hinter den USA und China der weltweit drittgrößte Stromverbraucher. Deutschland kommt auf 604.000 GWh. Das an Bodenschätzen arme Japan importiert 96 Prozent des Energiebedarfs.

 

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