Studie: Gorleben als Endlager "kaum untersuchungswürdig"
Als mögliches Endlager für hochradioaktiven Müll schneidet Gorleben im Vergleich zu anderen Salzstöcken mit „kaum untersuchungswürdig ab". Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der unabhängigen Umweltschutzorganisation Greenpeace. Die Studie wendet die bis heute gültigen Auswahlkriterien der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Bergbau (BGR) für ein atomares Endlager erstmals auf den Salzstock Gorleben an.
Im Jahr 1995 hatte die BGR in ihrer sogenannten „Salzstudie" 41 Salzformationen untersucht und anhand der Auswahlkriterien vier untersuchungswürdige Endlagerstandorte ermittelt: Waddekath (Grenze Sachsen-Anhalt /Niedersachsen), Wahn und Zwischenahn (beide Niedersachsen) und Gülze-Sumte (Grenze Mecklenburg /Niedersachsen). Der Salzstock Gorleben wurde in die Studie nicht mit einbezogen, da ein zentrales Auswahlkriterium ein intaktes Deckgebirge über dem wasserlöslichen Salz war, das dem Salzstock Gorleben fehlt.
Die im Jahr 1995 entwickelten Kriterien kannte auch die damalige Bundesumweltministerin Angela Merkel (CDU). Dennoch trieb sie die Erkundung des Salzstocks Gorleben weiter voran. „Merkel hätte Gorleben schon damals stoppen und andere Standorte erkunden müssen", sagt Mathias Edler, Atomexperte von Greenpeace. „Doch der Bundesregierung war ein Weiterbetrieb der Atommeiler offenbar wichtiger als die Sicherheit des Endlagers. Das Aus für Gorleben hätte zwangsläufig zur Abschaltung von Reaktoren geführt."