Kaltreserve: Energiewirtschaft bietet neuen Vorschlag an
In der aktuellen Debatte um Stilllegungsverbote und weitere beabsichtigte Maßnahmen der Bundesregierung zur Sicherstellung einer Kapazitätsreserve in den kommenden Wintern hat sich die Energiewirtschaft mit einem neuen Vorschlag positioniert, in dessen Zentrum das Instrument der „Strategischen Reserve" steht.
Im Mittelpunkt dieses Instruments steht eine sogenannte umgekehrte Auktion. Unternehmen, die eigentlich beabsichtigten, unrentable Kraftwerke still zu legen, sollen der Bundesregierung deren Leistung anbieten. Im Fall des Zuschlags müssten sie sich dann für mindestens zwei Jahre festlegen, diese Kraftwerke schnell anfahrbereit zu halten und ihre Leistung nicht anderweitig zu vermarkten. Ein solches Auktionsverfahren sei transparent und marktbasiert, unterbinde Marktmachtmissbrauch und ermögliche die genaue Bestimmung des Umfangs der „Strategischen Reserve“.
Auf der Basis eines einstimmigen Vorstandsbeschlusses vom vergangenen Wochenende fordert der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), dem Instrument einer „Strategischen Reserve" den Vorrang vor rigiden behördlichen Interventionen zu geben. „Unser Ziel ist es, in den anstehenden Gesprächen marktkonforme und wettbewerbliche Regelungen vorzuschlagen, die die derzeit diskutierten gesetzlichen Regelungen überflüssig machen", sagte BDEW-Präsident Ewald Woste.