Strompreise steigen weiter
Nach einem Bericht des „Spiegel" müssen sich die Stromverbraucher auf weiter steigende Kosten einstellen. Wie das Nachrichtenmagazin ohne Quellenangabe schrieb, soll die Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien (EEG-Umlage) im nächsten Jahr von derzeit 3,6 Cent pro Kilowattstunde auf über fünf Cent steigen. Vor der letzten Verhandlungsrunde der Stromnetz-betreiber zeichne sich sogar eine Umlage von 5,4 Cent ab. Der Anstieg würde einen durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt mit zusätzlich über 50 Euro im Jahr belasten. Die Netzbetreiber wollen die EEG-Umlage für 2013 Mitte Oktober bekanntgeben.
Der deutsche EU-Energiekommissar Günther Oettinger warnt angesichts des Atomausstiegs vor steigenden Strom-preisen. Oettinger sagte der „Berliner Zeitung", eine weitere Erhöhung der Energiepreise in Deutschland halte er „nicht für vertretbar". Zum einen aus der Sicht der Verbraucher, aber auch mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie. Oettinger warnte, „die Akzeptanz ist bei den Verbrauchern, die über ihre Rechnung die Kosten mittragen, nicht unbegrenzt", zumal „die Herausnahme von immer mehr Unternehmen der Industrie auch rechtliche und sonstige Grenzen hat".
Mit Blick auf eine eventuelle Strom-knappheit im Winter verwies Oettinger auf eine Arbeitsgruppe Elektrizität in der EU, in der die Mitgliedstaaten eng kommunizierten. Oettinger wollte nicht von einem „Notfallplan" sprechen, erklärte aber, dass notfalls auch die Industrie-produktion gedrosselt werden müsse. Alle seien gut vorbereitet, sagte der Energiekommissar, „die Netzbetreiber, die Energieversorger und auch die Industrie, die im Zweifel gebeten werden kann, die Produktion herunterzufahren".(dapd/T2012100600136/mwo/kos/3)