Strompreiserhöhungen: Versorger halten sich noch bedeckt
Die Stromversorger halten sich bezüglich etwaiger Strompreiserhöhungen aufgrund der gestiegenen EEG-Umlage noch bedeckt. Eine Umfrage der Nachrichtenagentur dapd ergab am Dienstag, dass sich die meisten großen Anbieter noch nicht festlegen wollen.
Bei Eon und Vattenfall hieß es, es gebe noch keine Entscheidung. Eine Eon-Sprecherin sagte, für Angaben zur Preisgestaltung des kommenden Jahres sei es zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh. Der Preis werde sich am Markt bilden. EnBW kündigte an, die Erhöhung der EEG-Umlage in die neuen Kalkulationen mit einfließen lassen. Inwiefern sie sich auf den Strompreis auswirke, könne aber noch nicht gesagt werden, da der Preis auch von anderen Faktoren abhänge, sagte ein Sprecher. Bei RWE hieß es dagegen, der Anstieg von 3,6 auf 5,3 Cent pro Kilowattstunde zum Jahreswechsel werde zunächst nicht an die Kunden weitergegeben.
Auch bei den Ökostromanbietern Naturstrom und Lichtblick herrscht noch keine Klarheit über die Preisgestaltung im kommenden Jahr. Eine Lichtblick-Sprecherin sagte, dass die EEG-Umlage aber mit in die Berechnungen einbezogen würde. Die genaue Höhe wolle man den Kunden Mitte November mitteilen.
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln geht indes davon aus, dass die Erhöhung der EEG-Umlage die privaten Haushalte „mit voller Wucht" trifft. Inklusive Mehrwertsteuer müssten sie ab Januar etwa zwei Cent je Kilowattstunde mehr zahlen, wie das Institut mitteilte. Dies bedeute einen Anstieg der Stromrechnung um etwa acht Prozent nur aufgrund der Förderung erneuerbarer Energien. (dapd/T2012101601677/tse/mwo/3)